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Alt 12.11.2006, 12:46   #1 (permalink)
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Standard Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Gerade bei dem Thema des jetzt visualisierten Headshots, ist mir wieder die Diskussion zum Thema Gore in ArmA aus den BI-Foren vom Anfang dieses Jahres eingefallen. Auch da sind die Meinungen auseinandergegangen. Von Ablehnung bis Geilheit auf möglichst noch mehr Blut- und Ragdolleffekte war alles dabei. Mich würde interessieren was hier die Community so denkt.

Ich flechte meine Meinung immermal mit ein, sofern hier überhaupt wer mit mir darüber diskutieren will ;-)
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Alt 12.11.2006, 12:53   #2 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Ne kurze Zwischenfrage.

Was ist Gore?
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Alt 12.11.2006, 12:54   #3 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von flickflack Beitrag anzeigen

Gerade bei dem Thema des jetzt visualisierten Headshots, ist mir wieder die Diskussion zum Thema Gore in ArmA aus den BI-Foren vom Anfang dieses Jahres eingefallen. Auch da sind die Meinungen auseinandergegangen. Von Ablehnung bis Geilheit auf möglichst noch mehr Blut- und Ragdolleffekte war alles dabei. Mich würde interessieren was hier die Community so denkt.

Ich flechte meine Meinung immermal mit ein, sofern hier überhaupt wer mit mir darüber diskutieren will ;-)

Also lieber Flicki

Was kanns du alles negatives aus dem Headschot "raus-interpretieren" ?
Ist z.b. BIS demnächst schuld wenn ein durchgeknalter Jungendlicher diverse Lehrer umballert?
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Alt 12.11.2006, 12:54   #4 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Ich bin der Meinung, dass es schon auch so aussehen sollte als hätte jemand ne Headshot gekriegt, wenn er einen kriegt!
Man sollte immer mal wieder dran erinnert werden was man da eigentlich "spielt".

Andrerseits kann mans damit auch übertreiben. Es gibt ja Spiele da spritzt mehr Blut als man eigentlich so schnell verlieren kann
Man sollte es damit halt nicht übertreiben, sonder realistisch bleiben
__________________
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Alt 12.11.2006, 12:56   #5 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Gore is eigentlich nur Blut, aber man benutzt den Ausdruck auch für Film und andere Medien um die Brutalität der Szenen zu umschreiben, der Gorefaktor sozusagen: Blut en masse, abgerissene Körperteile, aus der Bauchhöhle rausquellende Organe eben Blutfontänen
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Alt 12.11.2006, 13:01   #6 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

@Termi nein das meine ich nicht. Ich setze eigentlich schon weit vor solchen Auswüchsen an und behaupte, dass ein Übermass an Konsum solcher Szenen zur seelischen Abstumpfung führen kann, nicht zwangsläufig muss. Daraus muss keine Massaker von Jugendlichen in Schulen resultieren, aber ich glaube gerade durch die immer realistischere Darstellung solcher Szenen, bzw. der Spielumgebung selbst, kann ein medial ver-prägter Jugendlicher, aber natürlich auch Kind und Erwachsener, imho seelisch Abstumpfen. Es kann meiner Meinung nach soetwas passieren, wie es Soldaten erleben. Der erste Tote is grausam und bereitet Albträume, der zweite ist gruselig, der dritte ist nicht mehr so ganz schlimm, der vierte stört nicht mehr und mit dem fünften spielt man Fussball ;-)

Ich sage also nicht plump, dass die Gewalt die in Spielen von mal zu mal krasser verherrlicht wird (damit angefangen hat Soldier of Fortune, wer's noch kennt) für Gewaltausbrüche verantwortlich sein muss, aber kann, was dann ein Resultat der Abstumpfung ist. Wahrscheinlich wird ein realer brutaler Tod auch einen verherrlichenden Gamer zurück auf die Erde werfen (ihn erden sozusagen :-)), aber ich finde ein Ergötzen auch am simulierten Tod, wegen der tollen Effekte, für schlicht meschenverachtend - egal ob simuliert oder nicht.

Veherrlichung ist bei mir auch Ragdoll, da hat ArmA anderen Titeln mehr vorraus. Wer mal in Berichten ein Menschen hat sterben sehen weiss, dass der Tod grundsätzlich unspektakulär ist - bspw. eben Headshot. Wenn dann noch die Leichen rumrutschen und sich verdrehen, dann ist das imho eine Form von Surrealismus der dem Ergötzen dient. Bei OFP/ArmA ist man tot und das wars. Also völlig unspektakulär, ausser eben dem halbabgeplatzen Gesicht in OFP oder dem Loch im Auge bei Arma.

Geändert von flickflack (12.11.2006 um 13:09 Uhr).
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Alt 12.11.2006, 13:05   #7 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Ich find´s sehr nah an der Realität und als ich das gesehen habe, bekam ich schon ein mulmiges Gefühl im Bauch. Ich weiß nicht, wie ein 16jähriger darauf reagiert, weil man sowas ja eigentlich doch nicht so häufig sieht. Ich finde, dass man den Headshot in einer etwas entschärfteren Weise hätte darstellen sollen.

Grüße

Voodoo
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Alt 12.11.2006, 13:12   #8 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von flickflack Beitrag anzeigen

@Termi nein das meine ich nicht. Ich setze eigentlich schon weit vor solchen Auswüchsen an und behaupte, dass ein Übermass an Konsum solcher Szenen zur seelischen Abstumpfung führen kann, nicht zwangsläufig muss. Daraus muss keine Massaker von Jugendlichen in Schulen resultieren, aber ich glaube gerade durch die immer realistischere Darstellung solcher Szenen, bzw. der Spielumgebung selbst, kann ein medial ver-prägter Jugendlicher, aber natürlich auch Kind und Erwachsener, imho seelisch Abstumpfen. Es kann meiner Meinung nach soetwas passieren, wie es Soldaten erleben. Der erste Tote is grausam und bereitet Albträume, der zweite ist gruselig, der dritte ist nicht mehr so ganz schlimm, der vierte stört nicht mehr und mit dem fünften spielt man Fussball ;-)

Ich sage also nicht plump, dass die Gewalt die in Spielen von mal zu mal krasser verherrlicht wird (damit angefangen hat Soldier of Fortune, wer's noch kennt) für Gewaltausbrüche verantwortlich sein muss, aber kann, was dann ein Resultat der Abstumpfung ist. Wahrscheinlich wird ein realer brutaler Tot auch einen verherrlichenden Gamer zurück auf die Erde werden, aber ich finde ein Ergötzen auch am simulierten Tod, wegen der tollen Effekte, für schlicht meschenverachtend - egal ob simuliert oder nicht.

Verstehe!
Aber wer ist dann (wenn dann) schuld? Medien? Wir selbst z.b. als Vorbild?
Früher im Wildenwesten oder besser noch zur Ritterzeit war das Töten naja ich sach mal selbstverständlich.

Heute wo wir uns von McDonalds und Co erneren und wir diverse "Zivilisations-Krankheiten" entwickelt haben (Wozu man das Fernsehen zählen könnte) meinen wir den schuldigen gefunden zu haben.

Ich hab dich schon verstanden das du das Problem schon früher angehen würdest.
Aber wenn ich das ganze mal einfach nicht zu verkomplizieren will dann kann ich sagen.
Nur ein Krankeshirn macht auch kranke dinge.
Wer dann der auslöser ist in unserer kleinen Welt spielt dann keine rolle mehr.

Noch wat:
bedenke bitte gemessen an der Bevölkerungszahl unseres kleinen Planeten
haben wir relativ wenige "aussetzer".
Wenn du die USA davon sogar noch ausschliesst werden es verdammt wenige vorfälle.

Geändert von Termi (12.11.2006 um 13:15 Uhr).
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Alt 12.11.2006, 13:17   #9 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von Kali

Na toll.. "Forbidden"
Kann nicht laden. Naja, dann geb ich halt meinen Senf später zu ab

PS: Es steht ja schon in der News, dass u.a. Headshots thematisiert werden.
Wer sich also pekiert fühlt durch so etwas, sollte das Video erst garnicht laden (und mir somit die Bandbreite zu verfügung stellen )

Bei ArmA überhaupt darüber eine Diskussion zu starten ist quatsch.
Die, die ArmA spielen, wollen möglichst nahe an der Realität sein. Dazu gehört auch die dunkle Seite der Medaille. Und wir sind ja alle im Durchschnitt alt genug, um damit umzugehen.
Ansonsten bleibt nur die Option sich ein Spiel zu suchen, das rein eine Art "Räuber und Gendarm ist" natürlich ohne Waffen, dafür mit Schlagstöcken..obwohl diese ja auch brutale Verletzungen verursachen können.

Wie Termi schon sagt. Ein Spiel, bei dem, wenn man es neagtiv auslegen möchte, simuliert wird wie man eine gegnerische Partei anhand von digitalen Abbildern realexistierender Waffen auslöscht und es toll findet, aber gleichzeitig man weismachen möchte, dass Gore in einer Simulation nichts zu tun hat beinhaltet eine gewisse Doppelmoral, also Scheinheiligkeit.

"Wer das eine will, muss das andere mögen" heißt es so schön.

Wem es rein um Taktik geht, soll Stratego spielen.. (FSK ab 4 ohne Blut)
(Jetzt nur nicht persönlich nehmen...lol)

Ich hab nicht sagen wollen, dass Gore zur Darstellung des finalen Punktes im simulierten Leben eines Soldaten fehlen sollte, auf keinen Fall, es ging mir nur um die Geilheit einiger auf immer blutigere Szenen, nocht detaillierte Aufnahmen des Todes, einfach noch brutalere Darstellungen. Tod kann nicht geil sein und das Leiden anderer schon gar nicht. Das die Darstellung des Todes mit zu einer Militärsimulation gehört steht hierbei ausser Frage, ich bezog mich allerdings auf die Forderungen in den BI-Foren auf Ragdoll und abgetrennte Körperteile etc. Also ich bilde mir ein kein Doppelmoralist zu sein ;-)
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Alt 12.11.2006, 13:28   #10 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

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Ich hab nicht sagen wollen, dass Gore zur Darstellung des finalen Punktes im simulierten Leben eines Soldaten fehlen sollte, auf keinen Fall, es ging mir nur um die Geilheit einiger auf immer blutigere Szenen, nocht detaillierte Aufnahmen des Todes, einfach noch brutalere Darstellungen. Tod kann nicht geil sein und das Leiden anderer schon gar nicht. Das die Darstellung des Todes mit zu einer Militärsimulation gehört steht hierbei ausser Frage, ich bezog mich allerdings auf die Forderungen in den BI-Foren auf Ragdoll und abgetrennte Körperteile etc. Also ich bilde mir ein kein Doppelmoralist zu sein ;-)

Nochwas Flicki, dein kleines Smiley Mänchen mit dem Knüpel in der Hand.
Ich hoffe du willst mich net hauen wenn du andere meinung bist.... von wegen aggression usw.
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Alt 12.11.2006, 13:29   #11 (permalink)
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Zitat von Termi Beitrag anzeigen

Verstehe!
Aber wer ist dann (wenn dann) schuld? Medien? Wir selbst z.b. als Vorbild?
Früher im Wildenwesten oder besser noch zur Ritterzeit war das Töten naja ich sach mal selbstverständlich.

Heute wo wir uns von McDonalds und Co erneren und wir diverse "Zivilisations-Krankheiten" entwickelt haben (Wozu man das Fernsehen zählen könnte) meinen wir den schuldigen gefunden zu haben.

Ich hab dich schon verstanden das du das Problem schon früher angehen würdest.
Aber wenn ich das ganze mal einfach nicht zu verkomplizieren will dann kann ich sagen.
Nur ein Krankeshirn macht auch kranke dinge.
Wer dann der auslöser ist in unserer kleinen Welt spielt dann keine rolle mehr.

Noch wat:
bedenke bitte gemessen an der Bevölkerungszahl unseres kleinen Planeten
haben wir relativ wenige "aussetzer".
Wenn du die USA davon sogar noch ausschliesst werden es verdammt wenige vorfälle.

Natürlich spielen die Medien eine große Rolle bei der Förderung von solchen Abstumpfungen, dass steht ausser Frage. Das Problem liegt natürlich auch in den Wurzeln der Menschen, die wie Du schon sagst, früher alles mit Gewalt gelöst haben. Es gibt sicherlich heute auch noch Menschen die ihre Probleme ebenso gelöst sehen wollen, liesse man sie nur (Waffenlobby in den USA sorgt imho für reichlich Material). Ein Hirn aber kann auch krank werden und das ist das was ich mit seelischer Abstumpfung meine. Das jeder zum Mörder auch Schlächter werden kann, haben die Balkankriege in den Neunzigern sehr gut veranschaulicht. Da sind hier in Deutschland Busse mit Kroaten und Serben losgefahren, um am Wochenende ein bisschen Krieg spielen zu dürfen (Paolo Rumiz - Masken für ein Massaker). Das waren alles normale Menschen, die durch medialen Einfluss geil auf Krieg gemacht worden sind, und so zu Wochendkriegern mutierten. Anders, ganz ohne medialen Einfluss, kann es aber auch gehen: Der Film Das Experiment zeigt das ganz deutlich und beruht imho auch teilwese auf wahren Begebenheiten.

Ich meine eine Darstellung des Todes ja, aber eine Verherrlichung nein. Eine latente Geilheit auf solche Darstellungen durch Spiele noch anzuheizen ist das was ich kritisiere, weil Spiel Interaktion ermöglichen und eine Förderung so effektiver ist, als sich sowas in Film und TV anzuschauen.

Ich möchte hier noch klarmachen, dass der OFP/ArmA auf keinen Fall so weit gehen wie andere Titel. In dem 200mb Video von gestern, sieht man das ganz deutlich. Kein Ragdoll, der Soldate fällt einfach um. Und so stirbt es sich meistens in einem Krieg, eben total unspektaktulär (Vergleiche hierzu filmische Beiträge aus WKII, Korea und Vietnam). Wenn aber jemand wie bei jeden zweiten Arnie Film durch einen 9mm getroffen, acht Meter nach hinten durch die Wand kracht, dann ist das für Erwachsene super Unterhaltung, aber auch nur weil die über eine gewissen Lebenserfahrung verfügunge und Abgrenzen können. Ein Kind oder jugendlicher kann das aber eben nicht und da liegt die Gefahr imho.

@Smiley: Doch doch Termi, Du hast das schon ganz richtig verstanden

Ich bitte meine partielle Legasthenie zu entschuldigen ^^

Geändert von flickflack (12.11.2006 um 13:31 Uhr).
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Alt 12.11.2006, 14:22   #12 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Meiner Meinung nach ist jedes Kriegsspiel ohne Darstellung des Todes, von Verletzungen und Verstümmelungen eine Verherrlichung des Krieges. Es gibt kein Kriegsspiel das bisher den Krieg in seiner vollen Grausamkeit dargestellt hat und deshalb würde ich jeden FPS und jede Simulation als Verherrlichung bezeichnen.

Damit möchte ich nicht dafür plädieren, dass in einem PC-Spiel z.B. die durch einen Bauchschuss heraushängenden Innereien, der durch Granatsplitter zerfetzte Körper, das durch eine .50 cal Kugel amputierte Bein oder der im eigenen Panzer verbrannte Soldat in allen Einzelheiten dargestellt werden. Ganz im Gegenteil, ich würde ein Spiel in dem diese brutale Seite des Krieges so unverhohlen gezeigt wird definitiv nicht zocken.

Warum?

Weil ich in einem Kriegspiel eben nur die rein militärisch-technische Seite erleben will. Ich möchte keine Kriegsverbrechen, keine verkrüppelten Soldaten, keine massakrierten Zivilisten, keine vergewaltigten Frauen, keine zerstörten Landstriche, kein My Lai, kein Srebrenica, kein Haditha in einem Kriegsspiel erleben.

Was ich in einem Kriegspiel im Grunde haben will, sind militärische Manöver, realistische Taktiken, realistisches Material, Kommandohierachien, Befehle aber eben alles in einem sterilen Raum ohne Kollateralschäden und ohne das ganze Elend mit dem Krieg nun mal einhergeht.

Nun könnte man sagen, dann handele es sich doch gar nicht mehr um Kriegsspiele sonder um reine Militärsimulationen. Aber wenn man sich die Themen der Kampagnen und Missionen anguckt, finden diese nicht auf militärischen Übungsgeländen statt, sondern sind, oftmals der realen Welt entnommenen, Kriegsgebieten nachempfunden. Dabei entsprechen die Szenarien oft bis auf die Uniformen der beteiligten Einheiten, bis auf die Topographie des Schlachtfeldes, bis auf die Straßennamen der Dörfer und den genauen zeitlichen Ablauf der Gefechte dem realen Vorbild, während sie das ganze Elend, die wahre Brutalität die genau dort stattfand bewusst ignorieren und eine klinisch reines, verfälschendes Bild der wahren Ereignisse wiedergeben. Darin besteht die Verherrlichung so genannter Kriegsspiele.

Ich verurteile das nicht. Wäre es anders würde ich Kriegsspiele nicht spielen.

Denn ein wirkliches Kriegsspiel könnte keinen vernünftigen Menschen mehr unterhalten.


Das gefährliche ist, dass vor allem Kinder/Jugendliche die Kriegsspiele spielen ein falsches Bild vom realen Krieg bekommen und was viel entscheidender ist, ihre Sensibilität für die Krieg nicht richtig ausreift. Natürlich wird jedem bewusst sein, dass ein Treffer im richtigen Leben definitiv das Ende bedeuten kann. Aber wenn jemand z.B. in einem Kriegsspiel eine Irakmission spielt und danach die Nachrichten einschaltet, wird er vielleicht bei Bildern kämpfender US-Soldaten denken: Jo, geile Action, schönes taktisches Vorgehen, anstatt entsetzt darüber zu sein dass er dort Bilder sieht von Menschen die sich gegenseitig die Rübe wegschießen.

Um zurück zum Thema zu kommen, ich brauche keine bildliche Darstellung der gesamten kriegerischen Brutalität in PC-Spielen, weil ich (meiner Selbsteinschätzung nach) noch in der Lage bin, zwischen dem Spiel und dem realen Krieg zu unterscheiden. Abgesehen davon bin ich für eine generelle Altersbeschränkung für Kriegsspiele.
__________________
http://afrographx.blogspot.com/ Mh-53M Pave Low development diary
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Alt 12.11.2006, 14:51   #13 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

@Afro
@Flicki

Puuuuu, heisses Thema
Ich denke wir können uns darauf verständigen das Gewalt in den Medien (also auch PC Spiele) bei Kindern u. Jugendlichen Gewalt Phantasien auslösen können.
Ob dann wirklich jemand mehr und mehr abstumft und dann Gewalt fabriziert ist doch die entscheidenen Frage.
Wie ich meine nein. Dazu gehört noch mehr.
Beispiel von Physiochologen-Freaks bezügl. Prostitutionund und Vergewaltigung.
Ist es bewiesen das Prostitution der Vergewaltigung entgegensteht.
Oder anders gesagt keine Prostitution -> mehr Vergewaltigung.
Es gibt KEINEN beweis um nochmal das Thema direkt anzusprechen das PC Spiele Gewalt auslösen. Wenn das so wäre wo sind die vielen Leichen?

Gibt Kindern u. Jugendlichen die Sozial schwach sind Waffen (Pistolen) in die Hand DAS VERURSACHT GEWALT!
Sozial schwach ist dann meiner meinung indirekt der Auslöser mit all seinen
"nebenwirkungen"

Legasthenie ist mein Thema Flicki.
Falls es noch keiner gemerkt hat ich bin seit dem 3 Schuljahr "Legasthenie"
und das ist auch gut so

Geändert von Termi (12.11.2006 um 14:57 Uhr).
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Alt 12.11.2006, 15:01   #14 (permalink)
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Ne ich glaub das Du denkst, dass ich denke (ich kann hier nur für mich sprechen), dass Gewalt in Spielen oder Medien generell, Gewalt auslöst. Dem ist bei weitem nicht so, gegen dieses pauschale Vorurteil stemme ich mich auch. Ich meinte tatsächliches seelisches Abstumpfen - entsozialisieren in einem größeren Zusammenhang. Natürlich gehören da wesentlich mehr Faktoren zu als nur die Medien. Das Elternhaus zum Beispiel, dass eigentlich als Medienfilter dienen sollte bei Kindern ist heutzutage wesentlich mehr mit sich beschäftigt als mit den Kindern, was widerum Folgen hat.

Und natürlich ist eine überzogene Gewaltdarstellung nur ein geringer Faktor bei dieser seelischen Abstumpfung die mit noch anderen Faktoren einhergeht. Aber es ist eben ein Faktor im Gesamtbild und um diese Nuance gings mir, weil wir eben ein Kriegsspiel spielen.
flickflack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 15:07   #15 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von flickflack Beitrag anzeigen

Ne ich glaub das Du denkst, dass ich denke (ich kann hier nur für mich sprechen), dass Gewalt in Spielen oder Medien generell, Gewalt auslöst. Dem ist bei weitem nicht so, gegen dieses pauschale Vorurteil stemme ich mich auch. Ich meinte tatsächliches seelisches Abstumpfen - entsozialisieren in einem größeren Zusammenhang. Natürlich gehören da wesentlich mehr Faktoren zu als nur die Medien. Das Elternhaus zum Beispiel, dass eigentlich als Medienfilter dienen sollte bei Kindern ist heutzutage wesentlich mehr mit sich beschäftigt als mit den Kindern, was widerum Folgen hat.

Und natürlich ist eine überzogene Gewaltdarstellung nur ein geringer Faktor bei dieser seelischen Abstumpfung die mit noch anderen Faktoren einhergeht. Aber es ist eben ein Faktor im Gesamtbild und um diese Nuance gings mir, weil wir eben ein Kriegsspiel spielen.

Also ist z.b ein PC Spiel evt. das Salz in der Suppe aber nicht DER Auslöser für Gewalt?
Können wir daruf verständigen?
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Alt 12.11.2006, 15:17   #16 (permalink)
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Ja ich bin leider kein Psychologe, aber um mal allen Faktoren halbwegs gerecht zu werden, sollte man sich auf: Jeder Faktor kann das Salz in der Suppe, aber auch der Auslöser für Gewalt sein einigen.

Irgendetwas wird das Faß immer zur Explosion bringen können. Ich glaub man kann nicht nur einfach eines dafür allein verantwortlich machen. Natürlich bedingt das Strickmuster des jeweiligen Menschleins auch noch, welcher Faktor die Explosion herbeiführt, aber damit sollen sich die Doktoren und Professoren beschäftigen

Darauf würde ich mich einigen wollen ja
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Alt 12.11.2006, 15:29   #17 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von Voodoo Beitrag anzeigen

Ich find´s sehr nah an der Realität und als ich das gesehen habe, bekam ich schon ein mulmiges Gefühl im Bauch. Ich weiß nicht, wie ein 16jähriger darauf reagiert, weil man sowas ja eigentlich doch nicht so häufig sieht. Ich finde, dass man den Headshot in einer etwas entschärfteren Weise hätte darstellen sollen.

Grüße

Voodoo

Ein 16 jähriger wird doch wohl nich gleich nen Knacks wegkriegen, weil er sowas sieht.

Im Endefekt gehts doch nich um "geilheit" oder sonst was... Es geht um realismus. Und wem das in ArmA zu viel ist, soll es sich halt nich kaufen. Und wenn doch 16 jährige solche Spiele kaufen und dann einen wegkriegen, sind meiner Meinung nach die Eltern daran schuld - immerhin können die ihm das auch verbieten.

Meiner Meinung nach is das ein sinnloses Thema. Ich kann kein Kriegsspiel kaufen und ein kinderfreundliches Spiel erwarten.
__________________
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Gott fragte: "Wen soll ich senden, wer wird für uns kämpfen?" Und ich sagte: "Hier bin ich, sende mich!"
leipziger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 15:34   #18 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von leipziger Beitrag anzeigen

Meiner Meinung nach is das ein sinnloses Thema. Ich kann kein Kriegsspiel kaufen und ein kinderfreundliches Spiel erwarten.




Sehr gut auf den punkt gebracht, sehe ich sehr ähnlich. Siehe anderer thread betreffend der Alterfreigabe
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Basti
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Alt 12.11.2006, 15:38   #19 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Zitat von flickflack Beitrag anzeigen

Ja ich bin leider kein Psychologe, aber um mal allen Faktoren halbwegs gerecht zu werden, sollte man sich auf: Jeder Faktor kann das Salz in der Suppe, aber auch der Auslöser für Gewalt sein einigen.

Irgendetwas wird das Faß immer zur Explosion bringen können. Ich glaub man kann nicht nur einfach eines dafür allein verantwortlich machen. Natürlich bedingt das Strickmuster des jeweiligen Menschleins auch noch, welcher Faktor die Explosion herbeiführt, aber damit sollen sich die Doktoren und Professoren beschäftigen

Darauf würde ich mich einigen wollen ja

Schweres Thema..... schweres Thema.
Ich würde mich lieber auf mein "Kompromiss Posting" mit dir einigen wollen
Nochmal gefragt wo sind die Leichen?
Termi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2006, 15:38   #20 (permalink)
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Standard AW: Gore in einem Spiel: Daran ergötzen oder ein dem Realismus zutragender Faktor?

Allgemein:

WoW Flicki,
gibt bei dem thema selten jemanden mit dem ich 100% einer meinung bin.

Ich seh die eigentliche gefahr auch im abstumpfen. Das hat nichts damit zu tun, dass solche spiele agressiv machen, finde ich nicht!
Aber jemand, der durch die umstände seines sozialen umfeldes eh gefährdet ist, tickt schneller aus als einer, bei dem starke hemmschwellen vor gewalt noch nicht abgebaut sind.

Wer sein leben lang nur von gewalt umgeben ist, der ist auch sicherlich schneller bereit selbst gewalt anzuwenden. Ich spreche hier auf slums, ghettos und jugendkriminalität an.

Natürlich ist der effekt durch computerspiele nicht der selbe, man darf einwirkungen aber auch nicht leugnen.

Dazu kommt, dass gewalt in computerspielen nie abschreckend wirkt. im gegenteil!
Warum haben wir damals fasziniert Soldier of Fortune gezokkt?

OFP/ArmA:

Auch in ArmA wirkt gewalt nicht abschreckend, sie zieht allerhöchstens gorejunkies an.
Einige geben hier an, dass so eine blutige veranschaulichung eines treffers eben zu einer simulation gehören würde, und wer damit nicht klar komme, solle eben wieder mit wasserpistolen spielen (nach dem motto).

Wenn gewalt teil der simulation sein soll, dann bräuchte man aber strenggenommen auch sich übergebende soldaten. Pixelmänner, die wimmernd auf dem boden kauern und weinen, verzweifelte schreie etc.!

Ansonsten zieht das argument nicht, dass blut wie es in ArmA dargestellt wird, eben zu einer simulation gehören würde, da es als stilmittel eine völlig falsche wirkung erziehlt.
Keine abschreckende, sondern eine "ich renn zur leiche und guck mir an wie schön ich getroffen hab und freue mich, wenns das gesicht/kopf war" - stimmung.

Fazit:

Weg von der ganzen grundsatzdiskussion!
War zwar nun der hauptteil meines postings, aber eigentlich is der kern um was es mir geht was ganz anderes:

Haben wir uns in OFP härtere goreeffekte gewünscht oder diese jemals vermisst?

Ich glaube nicht.

Drum kann man wie ich finde auch nicht sagen, dass sie dem simulationsgrad den OFP/ArmA biete zuträglich wäre.

Ps:

Ich bin kein gegner von gewalt in spielen und habe den post auch nicht darum verfasst. Auch habe ich seit DOOM II wahrscheinlich jeden ernstzunehmenden (gore)shooter gespielt.
Aber anders als die vielen gamer, die immer auf die politiker schimpfen und die ganze thematik verhöhnen, bin ich mir der auswirkungen der abstumpfung durchaus bewusst und immer gerne bereit zu diesem thema beiträge zu schreiben - u.a. weil ich die abstumpfung an mir selbst deutlich wahrnehmen kann!

Geändert von ItsPayne (12.11.2006 um 15:42 Uhr).
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