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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wir verschissenen Egoisten - wie sozial und solidarisch sind wir?


INNOCENT&CLUELESS
25.12.2014, 18:59
Seit schröder das Rad zurückgedreht hat und Niedriglöhne für ca. 20% (meine Schätzung) der Bevölkerung die Regel sind welche kein normales Leben ermöglichen welches die anderen 80% allerdings für sich beanspruchen.

Normal: 2 Eltern + 2 Kinder, mindestens 85 qm Wohnfläche, normal Essen, keine Arbeitsplatzsorgen. Rentenansprüche welche eine kleine Wohnung und Auskommen im Alter ermöglichen.

Unterschreibt jeder, nur:


- wir wollen billig Fleisch und ignorieren dass Bauern dafür eben KEINE Chance auf ebendieses normale Leben haben
- wir wollen billige Klammotten und ignorieren mit viel Mühe die Lohnsklaverei in den Herstellerländern
- Flüchtlinge retten vielleicht noch OK solange das Lager nicht im eigenen Ort ist

...kann man an 1000 Beispielen weiterspinnen.

Wie weit ist jeder bereit persönlich gegenzusteuern / einen eigenen Beitrag beizusteuern?

Meine lächerlichen Beiträge:

- Freikaufen mit zum Teil ordentlichen Spenden, aber damit lasse ich letztendlich nur den Staat aus seiner Verantwortung
- gelegentliche Beschimpfungen und Beleidigungen in verschiedenen Foren...ne, nur in diesem :zahn:
- ich kaufe national/europäisch/nachhaltig/qualitätsorientiert
- ich bezahle MA überdurchschnittlich

Wat tut ihr?

Wenigstens mal nachdenken wenn ihr meckert das 4.99€ für einen Haarschnitt zu teuer sind?

Kleiner Zustandbericht:

http://www.sueddeutsche.de/politik/zehn-jahre-hartz-iv-wer-arm-ist-muss-mit-misstrauen-rechnen-1.2279912

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wohnungslosigkeit-alles-voll-1.2280506

...und was man sich noch an Elend vorstellen kann.

Deutschland ist hat zwar ein immer noch tolles Sozialsystem, aber weit entfernt davon akzeptabel zu sein. Zumal es seit 2000 zerlegt wird.

JumpingHubert
18.07.2015, 20:24
Auch wenn der Thread von Anfang an scheinbar ne Leiche war, hier mein Senf. Ja, wir haben dank Schröder und den Medien, die das mitgetragen haben, einen asozial gewordenen Arbeitsmarkt.
Nein, ich glaube nicht an den Zusammenhang von billigen Preisen und niedrigen Löhnen, auch wenns so suggestiv ist. Ich behaupte sogar, daß die meisten Dinge, incl. Milch, seit Euroeinführung deutlich TEURER geworden sind. Als sie zu D-Mark Zeiten noch billiger waren, waren die Löhne ja deutlich höher. Die Euro-Einführung war glaub ich 2001, Schröders Reformen begannen 2004.

Dieselben Medien, die die Schröder-"Reformen" bis heute mittragen, schieben sehr gerne dem Verbraucher alles mögliche in die Schuhe, am deutlichsten geworden in der instant-Entrüstung über die sogenannte "Geiz-is-Geil-Mentalität". Da sagt ja mittlerweile jeder hirnamputiert wie aus der Pistole geschossen: ja nääää sowas ist total doof. Dabei ist das Schauen aufs Preis-Leistungs-Verhältnis so alt wie die menschliche Kultur.....ach nonsense hier...