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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wiedereinstieg 3D-Modelling


ColonelKurtz
18.08.2013, 15:12
Hi Leute,

ich versuch nach ewig langer Zeit mal wieder daran, 3D-Modelle zu erstellen. Mein Werkzeug der Wahl ist derzeit Blender, da Opensource und für meine Belange wahrscheinlich absolut ausreichend.

Meine Frage an die Erfahrenen Modeller unter Euch: Wenn Ihr ausschließlich Bilder und keine Blaupausen mit Maßangaben zur Verfügung habt, wie nähert Ihr Euch den tatsächlichen Maßen des Objekts, dass Ihr nachbauen wollt?

Da es dafür ne Nato-Norm gibt, hab ich angefangen die berühmte Picatinny-Schiene nach zu bauen, um mich an diesen Maßen orientieren zu können.

Nur wie schafft Ihr es, für Objekte zu denen keine Maße vorliegen, ein entsprechend möglichst realgetreues 3D-Abbild zu erzeugen?

AyzOn
19.08.2013, 14:40
Wenn ich keine Blaupausen habe dann versuch ich immer Bilder zu finden die von der Seite gemacht wurden und möglichst wenig perpektive haben damit man man nicht zu sehr abweicht.
Wenn man sowas gar nicht hat, sollte man am besten entweder genau wissen was man nachbaut, maße etc. an echten Gegenständen abmessen oder im Internet nachlesen oder durch eine großzügige Auswahl an Bildern aus verschiedenen Perspektiven, schätzen wie groß es ungefähr ist und dann halt immer wieder mal mal verbessern das Teil XY zu groß/klein ist.

Nebenbei, mit Blender kann man durchaus alles anstellen was man mit Maya und Max (oder anderen kommerziellen Lösungen) modelling technisch auch hin bekommt.
Da kommt es eher auf den User an als auf die Software, auch wenn die kommerziellen Varianten natürlich einige Funktionen mehr haben als bspw. Blender.

Ich hoffe ich konnte dir damit helfen.

Fail Cakes
19.08.2013, 15:26
What he said.

Für Gerümpel mit militärischem Charakter lohnt es sich auch, mal zu gucken ob's das Gerümpel auch als Plastikmodellbausatz zB von Revell gibt. Da sind dann oftmals sehr brauchbare Dreitafelansichten in den Bauanleitungen mit dabei, die einem wenigstens das Hinbekommen der ganz groben Proportionen im Mesh was erleichtern. Ansonsten halt fleißig Bilder aus allen möglichen Perspektiven sammeln und die Details nach Augenmaß bauen.

ColonelKurtz
19.08.2013, 16:30
Im Prinzip habe ich den Vorschlag von AyzOn schon aufgegriffen und angefangen anzuwenden. Was mir jetzt noch fehlt ist eine Art digitales Lineal, mit dem ich Abstände auf Digitalbildern exakt abmessen kann.
Durch die Picatinny-Schiene habe ich schon ein exaktes Refferenz-Maß, welches ich dann hoffentlich auf andere Bauteil-Abstände übertragen kann, um diese genau auszumessen.

Habt Ihr mit einer solchen Methode schon Erfahrung? Oder ist es unrealistisch, dadurch brauchbare Werte zu erhalten?

Das mit den Revell-Bausätzen ist auch ein sehr guter Ansatz, aber ich bin nicht so der Fahrzeug/ Panzer-Spezi. Kenntnisse und Interessen liegen da eher im Handfeuerwaffenbereich...

Aktuell soll's ein HK 121 (auch MG5 genannt) werden, welches ich zunächst so exakt und detailgetreu wie möglich modellieren und komplett animieren möchte.
Glücklicher Weise bin ich auf eine Reihe von Zeichnungen gestossen, die HK beim Patentamt für eben diese Waffe eingereicht hat. Fehlt zur Blaupause leider nur die Bemaßung, und eine Zeichnung des Verschlusses, unter dem der Gurt eingelegt wird...

Fail Cakes
19.08.2013, 16:45
Ich mess sowas in Photoshop aus. Je höher die Vorlage aufgelöst ist, desto besser lassen sich Proportionen und Maße ermitteln.

Bzgl Hk 121 - falls du über Bildmaterial vom Innenleben stolperst, würdest du an mich denken? Ich sitz aktuell auch an einem, das ich in 'ne FLW100 einsetzen willl. Bei Heckler und Koch im Internet gibts ja schon ein paar ganz manierliche Aufnahmen und Angaben zu den Maßen, mit denen und den Zeichnungen vom Patentamt lässt sich schon einiges anfangen. Bloß eben keine Waffe mit offenem Deckel, die auch aus der Egoperspektive noch nach was aussähe.

AyzOn
19.08.2013, 17:27
Ich bin mir gerade bei deiner vorgehensweise nicht so ganz sicher.
Ich mache es jedenfalls so das ich einfach min. ein Bild als Hintergrund nehme und darauf "baue". zur Verdeutlichung.: Pasteboard — Uploaded Image (http://pbrd.co/17Enhtm)
Möglicherweise machst du es bereits so oder so ähnlich. Bei mir war das Hintergrundbild nicht so gut da es perspektivisch war. Es hat trotzdem gereicht um das meiste relativ genau zu machen.

ColonelKurtz
19.08.2013, 17:47
Photoshop hab ich leider nicht, da meine finanziellen Mittel vollständig begrenzt sind muss ich bei freeware oder opensource-software bleiben...

Also die Patentamt-Bilder (speziell die innerhalb der PDF's) geben ja zumindest teilweise Auskunft über das Innenleben. Ich meine ich hätte mal ein Video gesehen, in dem der Schütze nachlädt und einen kurzen Ego-Blick auf den Bereich unter dem Deckel freigibt, muss ich aber wieder suchen. Wenn ich drauf stosse poste ich's hier rein.

Meinst Du speziell die Unterseite vom Deckel? Da bin ich auch noch auf der Suche. Die HK-Seite hatte ich banaler Weise garnicht auf dem Schirm :angel:

AyzOn, das mit dem Arbeiten nach Hintergrundbild habe ich auf dem Schirm. Mir geht es derzeit mehr um das Nachvollziehen der originalen Objekt-Maße.
Ich versuche da so sauber es geht zu arbeiten, um möglicher Weise das Ganze später nicht nur zu animieren, sondern auch physikalisch zu berechnen...

Auf jeden Fall schonmal ein großes Danke für das Feedback, hat mich schon wieder weitergebracht!

Daemion
19.08.2013, 19:42
Genau am besten ein Komplettbild von der Seite suchen und darauf das Modell solangsam aufbauen. Ein 2D Grundriss hast du dann, ab dann schätze ich den Rest ungefähr ein und schaue immer mal wieder und vergleiche mit anderen bildern aus dem Netz.

Es gibt im Netz haufenweise Prints / Blueprints / CNC Prints von Waffen. Man könnte jetzt glatt denken die NSA hat dich dann ganz oben auf der "Liste" wenn du ständig danach suchst :D... Ich hab mich für manche Teile dumm und dusselig geschaut, auch fündig geworden :)