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Alt 08.02.2014, 23:04   #5 (permalink)
Clausewitz
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Erstes Fazit:

stimmungsvoll gemacht, aber für diesen Brocken an Möglichkeiten des Basisspiels wird zu wenig davon genutzt.

Ich bin alter OFP- Veteran. Und bei mir kommt einfach nicht das Gefühl auf, dass es "mein" Charakter ist, den ich da durch die Episoden jage.
Namenlose Teammates, die keinen Beitrag zur Story leisten, sie sind einfach nur da.

Das Inventarseystem ist eine Unverschämtheit. Man kann nur Waffen, Magazine und Accessories, also Waffenanbauteile, sammeln. Kein Fernglas, kein Nachtsichtgerät, nicht mal Erste-Hilfe- Packs!

Was soll das denn? Da war OFP: Resistance schon ein ganzes Stück weiter.

Warum gibt es zig Westen, Rucksäcke, Mützen und Helme mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, wenn ich nichts davon in meine Waffenkisten packen und in der nächsten Mission nutzen kann?
Im Verlauf von "Adapt" läuft irgendwann die ganze Truppe ohne Mützen rum. Nicht das das die Spielbarkeit beeinflusst, aber eine Kampagne erzählt eine Geschichte, und da braucht es Accessoires. Das wirkt unfertig, schlampig und lieblos.

Und wenn ich nachts ohne Nachtsichtgerät losgeschickt werde, obwohl ich in der Mission davor zig davon erbeutet habe dann fühle ich mich verarscht.

Wenn Mangel teil des Konzepts ist, dann muss das aber bitte glaubwürdig implementiert sein. Nicht mal einen einzigen Rucksack findet man in dem Scheiß Lager!

Auf der anderen Seite sind die Missionen stimmungsvoll vertont, es ist "was los" auf der Karte, im Lager reden Kameraden und man hat das Gefühl, das Ganze lebt.

Ich wünsche mir eine stärkere Bindung an den Hauptcharakter. Warum schreibt der seiner Freundin nicht mal ne Email oder so? In OFP gabs ein Tagebuch des Protagonisten, wo er seine Erlebnisse eintrug.
Und welche Geschichte wird eigentlich erzählt? Warum ist die AAF auf Seiten der Invasoren? Was passiert eigentlich auf diesem Eiland?

Da fänd ich die storybegleitenden Filmsequenzen gut, die wir aus OFP kennen.

Das Spiel bietet riesiges Potenzial und technisch finde ich es auch gut gelungen, es funktioniert alles und die Landschaft ist wunderschön.

Ich möchte Boot fahren, einen LKW finden, in den mein gesamter Trupp reinpasst und ich auch noch die erbeuteten 20 MGs mitnehmen kann!

Völlig hohl, da steht ein riesiger LKW, aber im ATV / Quad kann ich mehr Ladung transportieren als in einem Kastenwagen?

Ach ja, die Nebenmissionen: nette Idee, aber warum bin ich dabei allein? Sind alle im Lager besoffen und können nicht mit? Diese "Lone Wolf / Rambo" Settings sind da etwas einfallslos, zumal man sich dabei nützliche Ausrüstung zusammenklauen kann. (Mit den obigen Einschränkungen)
Und ich wüßte gern, ob erfüllte Nebenmissionen irgeneinen Einfluss auf die Hauptkampagne haben. Warum sollte ich sonst einen Checkpoint wegblasen wenn ich davon in der Folge nur ein paar Handgranaten mehr habe?

Kurz: gelungene Inseln, vielseitige Ausrüstung, viele Möglichkeiten, lebendige Umgebung.

Aber Schwächen in der Story und Ignoranz bei der Umsetzung der Möglichkeiten. "Win" sollte das Potenzial da nutzen.
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Das ständige Nachgeben der Klugen begründet die Diktatur der Dummen.
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