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Alt 05.06.2013, 14:33   #31 (permalink)
flickflack
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Vergegenwärtige Dir mal folgende Situation:

Deutschland. Ein kleines Bergvölkchen macht mobil und mag die Regierungsform nicht mehr. Dabei langen die gegen reguläre Truppen richtig zu. Welches Recht hätte Deiner Meinungen nach denn jetzt Deutschland als Bundesrepublik dagegen vorzugehen? Es Durchgehen lassen? Zurückschlagen, was unweigerlich in Eskalation und zivile Opfer mündet? Und vor allem wenn der Staat zuschlägt, was dürfen denn dann die Typen von außen? Die Souveränität eines Staates scheint Dir einfach kein Begriff, oder völlig egal zu sein. Was mich allerdings wundert, wenn Du auf der einen Seite menschelst, auf der anderen Seite aber nicht begreifen willst, dass Verträge wenigstens der Versuch sind, sich an etwas zu halten und nicht daran, die dicksten Eier in der Hose zu bekommen, um alle zu unterwerfen. Das setzt ne gewisse Evolution voraus,... wenn ich mir mal das alte Rom dazu im Vergleich heranziehe.

Bewundernswert, dass auch hier Dein omnipräsentes Zuschlagen nicht helfen wird die Zivilisten zu retten. So zynisch es klingen mag, aber es gibt im Leben nun mal ein gewisses Zivilisationsrisiko. Auf die banalste Ebene runtergezogen heißt das, Du kannst auch von einem Mörder erstochen werden. Passiert halt. Es gibt Situationen die kann man nicht einfach lösen. In einem Falle in dem nicht klar ist, wer jetzt Recht hat, willst Du bspw. auf beide einprügeln und damit den möglicherweise Rechthabenden ausschalten? Das ist doch hochgradig schizophren!

€: Um das Dilemma nochmal zusammenzufassen:

1. Greift man nicht ein -> tote Zivilisten
2. Greift man ein -> tote Zivilisten
3. Versorgt man irgendeine Seite -> tote Zivilisten
4. Embargos je nach Ausführung -> tote Zivilisten

Du kannst es drehen und wenn Du willst. Heldenhafter Aktionismus hilft wenn überhaupt nur kurzfristig und wird komplexer Zusammenhänge nicht gerecht. Damit ergibt sich meist der Versuch, Unrecht mit Unrecht in Recht zu verwandeln. Das Problem ist die Ambivalenz der Moral. Deshalb gibt es Regeln. Wenigstens den Versuch.
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