Das Problem ist auch, dass in kriegerischen Auseinandersetzungen der Jetztzeit immer gerne suggeriert wird, dass es sowas wie einen "sauberen" Krieg mit "präzisen Angriffen" von "chirurgischer Genauigkeit" gibt und dadurch "Kollateralschäden" vermieden werden können.
Hat es in
keinem bisherigen Krieg gegeben & wird es auch nicht geben.
Es wird immer Unbeteiligte als Opfer geben.
Nur ist hierbei diese Illusion der Kriegsführung ein mit einzubeziehender Faktor in der Moral der kämpfenden Truppe, durch dieses Ideal und die ROE sieht man sich natürlich eher auf der Seite des Guten und scheint dadurch auch gut motiviert.
Der unsicherste Faktor dieser ganzen Kalkulation ist hierbei der Mensch, bzw. der Soldat mit seinen individuellen Persönlichkeitsmerkmalen bei der Einschätzung einer Situation und seine darauf folgende Vorgehensweise.
Ob ein strikteres Auswahlverfahren dazu beitragen kann, die Wahrscheinlichkeit derartiger
Übersprungshandlungen im Kampfeinsatz zu verringern, sei dahin gestellt, da ich niemanden kenne, der eine geistig seelische Kontinuität von fixer Struktur sein eigen nennt, welches als Faktor in der möglichen und/oder auch schulgemäßen Reaktion auf eine kommende Situation mit evtl. Kampfhandlungen als feste Größe berücksichtigt werden kann.
Vor 60-70 Jahren hätte man als Offizier für solche Aktionen vor ein Ehrengericht bestellt werden können, was im besten Falle mit Degradierung und Beförderungssperre und im schlimmsten Falle mit unehrenhafter Entlassung/Verlust des Offizierspatentes und gesellschaftlicher Ächtung geahndet worden wäre.
Ich behalte seit langem die Maxime im Kopf, dass kriegerische Auseinandersetzungen in nahezu allen Fällen ein Versagen der Politik darstellen, sozusagen ein Scheitern des aufgeklärten & humanistischen Menschen der Jetztzeit.
Traurig, peinlich, tragisch, furchtbar