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Alt 30.07.2009, 22:30   #1 (permalink)
Atomic
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Standard Fotos Nachbearbeiten mit Gimp - Basics

Ich benutze Gimp statt Photoshop, weil ich mir Photoshop nicht leisten kann.
Photoshop kostet derzeit 1010,31 € (Laut offizieller Website) und Raubkopieren geht in meinen Augen einfach mal garnicht.

Gimp ist kostenlos und freie Software: GIMP - The GNU Image Manipulation Program , GIMP - Wikipedia . Siehe auch: Freie Software - Wikipedia


Langsam (über die Jahre) lerne ich wie man Gimp einsetzen kann um schöne Grafiken zu erzeugen und auch wie man Bilder nachbearbeitet.
Ich bin weder ein Profi, noch habe ich irgendwo nachgelesen wie man Fotos am besten mit Gimp nachbearbeitet: Die Nachfolgenden Tipps beruhen auf probieren:
  • In den meisten Fällen verbessert ein Weißabgleich die Fotos beträchtlich. Den findet man unter Farben->Automatisch->Weißabgleich.
  • Das Nächste worum man sich kümmern sollte ist, ist unter Farben->Kurven die Kurve (was auch immer das sein mag - scheint mit der Helligkeit und Kontrast etwas zu tun zu haben) zu verändern. Man klickt auf die Kurve, woraufhin ein verschiebbarer Punkt erscheint. Diesen kann durch gedrückt-halten der Maustaste nach belieben verschieben (sowohl auf der Kurve verschieben, als auch die Kurve selber verschieben). Man kann beliebig viele Punkte setzen und auf diese Weise z.B. hellere Farben abdunkeln während die dunkleren gleich bleiben. Hört sich ziemlich unwichtig an, bringt aber in der Praxis oft enorm viel.
  • Das Nächste woran man feilen sollte sind die Farben. Ziel ist es hierbei bei matten Bildern die Farben zu verstärken. Dazu geht man auf Farben->Farbton/Farbsättigung. Hier kann man zunächst für alle Farben die Sättigung verstärken. Ich hatte gestern ein paar Bilder von einer Kinder-Ferien-Stadt in Basel. Insbesondere bei dem bunten Plakat habe ich Kurzerhand die Sättigung für alle Farben gleich mal ordentlich nach oben gesetzt. Das passt aber eben nicht immer. Meistens will man nicht alle Farben stärken und hierfür lohnt es sich eine Farbe (im selben Dialog) auszuwählen. Bei einzelnen Farben kann man auch die Helligkeit und Farbton nachjustieren. So kann man z.B. ein Bild wo unter anderem Bäume und Gras zu sehen ist aufpeppen. Diese Einstellungen kann man selbstverständlich auch bei allen Farben einheitlich anwenden (in dem man wieder die Auswahl auf "Alle" setzt), jedoch ist die Einstellung der Helligkeit hier unsinnig, da wir über die Kurveneinstellung diese bereits viel exakter eingestellt haben und zum Farbton kommen wir jetzt im nächsten Schritt:
  • Nun haben wir die Gelegenheit - sofern wir das wollen - das Bild einzufärben. Die machen wir über den Dialog Farben->Farbabgleich. In dem wir den Regler zwischen Cyan (Blau) und Rot ein wenig (z.B. um 30) nach rechts (Rot) verschieben und den Regler zwischen Gelb und Cyan (Blau) ein wenig nach links (Gelb) verschieben (z.B. um 20) geben wir den Bild, das vorher kalt war, Wärme. Aus einem trüben Tag wird ein warmer Sommertag :-)
  • So nun können wir kosmetische Korrekturen vornehmen (dazu später mehr)
  • Jetzt ist es an der Zeit das Bild zu verkleinern. Dazu wählt man Bild->"Bild skalieren". 800x600 Pixel passen meist. Wie klein man das Bild möchte hängt vom Einsatzzweck ab. Ich lade meine Photos auf diverse Websites hoch.
  • Jetzt da das Bild verkleinert ist, können wir an der Schärfe arbeiten. Diese ist nämlich meist zu niedrig. Dazu wählen wir Filter->Verbessern->Schärfen. 10 reicht meistens. Man kann den Filter beliebig oft anwenden.
  • Zu guter letzt speichern wir das Bild ab. Format JPG mit 98% Qualität eignet sich in 90% aller Fälle. Die Dateigröße liegt dann bei ungefähr 320KB. Wenn man die optimale Dateigröße einstellen möchte oder eine bestimmte Maximal-Dateigröße einhalten muss, so setzt man ein Häckchen bei "Vorschau im ..." und sieht nun das Bild, wie es unter der gegenwärtigen Qualitätseinstellung ausschauen wird und die dazugehörige Dateigröße.

Zu den kosmetischen Möglichkeiten.

So kann man beispielsweise mit dem Heilen-Werkzeug ("gelbes Pflaster"-Icon) allerhand Details, z.B. Akne oder unglatte Haut wegkaschieren. Hierbei klickt man bei gedrückter "Strg"-Taste auf eine Stelle neben der zu kaschierenden Stelle und dann ohne gedrückte Strg-Taste auf die zu kaschierende Stelle. Gimp wird nun versuchen die "kaputte" Stelle durch Bilddaten der "heilen" Stelle zu reparieren. Um brauchbare Ergebnisse zu erzielen ist es erfolderlich:
  • Näher in das Bild zu zoomen, über Verändern der %-Zahl am unteren Fensterrand. (Wenn man in das Feld klickt kann man auch durch scrollen des Mausrades die Größe ratzfatz ändern)
  • Als "Quelle" (die mit Strg gewählte Stelle) immer wieder neue Stellen rings herum um den zu kaschierenden Fleck aus-zu-wählen um sich von Außen-nach-Innen vorzuarbeiten.
  • Die richtige Einstellungen (Pinsel auswählen, Skalierung, Deckkraft) zu wählen
  • ggf. über Bearbeiten->Rückgängig ungewollte Aktionen rückgängig machen

Manchmal habe ich ein Bild wo ich möchte, das der Hintergrund verschwimmt. Z.B. hatte ich gestern einen kleinen Junge der einer Taube nach rannte. Da habe ich alles außer dem Jungen und der Taube verschwimmen lassen. Hierfür gibt es das Werkzeug Weichzeichnen/Schärfen (Der Regentropfen, zwei Icons rechts vom gelben Pflaster).
Auch hier gibt es einige Einstellungen (Pinsel auswählen, Skalierung) die Relevanz haben. Ich wähle hier meist eine sehr große Skalierungs-Wert (=> ergibt einen großen Pinsel) und male nun mit gedrückter Maustaste um den Jungen und die Taube herum bis die Weichzeichnung genug ist.

So, das waren nun ein paar Wertvolle Tipps die eure Fotos, besonders wenn ihr eine Kompaktkamera wie ich verwendet, um einiges verbessern werden.

Noch ein Tipp zum Schluss (meiner Meinung viel wichtiger als alles andere):
Lieber WENIGE, aber dafür GUTE Bilder veröffentlichen. Da haben die Freunde und Bekannte die, die Bilder zu Gesicht bekommen deutlich mehr Freude.
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