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Alt 11.12.2006, 10:47   #105 (permalink)
JoTheising
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Hallo
@mckee14
auf Dein Posting möchte ich antworten:
1) Die Geschichte der Menschen zeigt, daß k e i n Krieg ein guter Krieg ist. Die Aufgabe der zivilisierte Welt ist es, Kriege zu v e r h i n d e r n !!!
Es ist schlimm, wenn man Gewalt gegen Frauen und Kinder anwendet!
Es ist schlimm, wenn man psychische Gewalt gegeüber Schwächeren ausübt.
Es ist schlimm, wenn Menschen aus niedrigen Beweggründen getötet werden.
Es ist schlimm, wenn man Menschen einredet, daß man sich einer angeblichen Übermacht nicht zu wehren hat.
All diese Punkte bedeuten Krieg. Und zwar aus der Sichtweise der Schwächeren, Hilflosen und Ungebildeten. Dies gilt für die Zukunft zu verhindern!!!

- Ich gebe Dir absulut recht, wenn Du sagst:
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kurz zusammengefasst könnte man sonst auch sagen, dass jeder mensch erstmal in echt einen anderen töten sollte, damit er weiss, was das leben bedeutet...
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Aber genau da ist der springende Punkt! Das will ich erklären:
Mein Großvater litt nach dem Kriege an Schlaflosigkeit. Er war völlig traumatisiert. Meine Eltern litten unter das Verhalten meiner Großväter.
Mein Großvater, väterlicherseits, hat sich alles von der Seele geredet. Ich hatte das Glück, ihm zuhören zu dürfen. Durch sein Beispiel habe ich als Jugendlicher gelernt, daß Kriege schlimm sind. Diese Einstellung habe ich seitdem behalten. Als ich 21 wurde, ging ich zum Bund, um dem Wesen des Krieges nahe zu sein.
Als ich zum ersten Mal eine Waffe in der Hand hatte und schießen musste, konnte ich sehen, was eine Kugel anrichten konnte. Dieser Gedanke verfolgt mich bis Heute. Später im Studium, hatte ich Kommilitonen kennengelernt, die in Kosovo stationiert waren. Das, was sie über den Krieg zu sagen hatten, interessierte keinen, außer den Psychatern und meine Wenigkeit. Auch hier habe ich zugehört. Ich habe Flüchtlinge und Kriegsteilnehmer aus Ex-Jugoslawien fömlich interviewt. Vorallem, ich habe zugehört. Als Reservist kann ich nun meinen Großvater, meine Freunde und Kommilitonen ihre Erlebnisse nachvollziehen und ein Urteil bilden:

"Kriege sind die Geißel der Menschheit und gilt es auszurotten"

In den meisten Punkten teile ich ja deine Ansicht! Aber gerade dieser "Shooter" kann helfen, das Wesen des Krieges zu verstehen. Wenn Menschen nur in der Situation denken, wo sich abdrücken, aber nicht in der Situation weiterdenken, wo die simulierte Person zu Boden geht, dabei vergessen, sich mal für ein paar Minuten in die Situation hereinzuversetzen, finde ich oberflächlich und ...krank!
Gewisse Medien wie ArmA können helfen, Folgen vom Krieg zu verstehen.
Deshalb fühle ich mich verpflichtet, ein Leben zu führen, welches unsere Großväter in ihren Träumen hatten, bevor sie den nächsten Tag an der Front nicht mehr erlebten, wofür sich die Männer des 20. Juli von Freisler beschimpfen ließen und anschließend starben für eine bessere Welt.

Das bedeute auch einen kritischen Umgang mit der Gesellschaft, einem politischen Handeln, sowie die Fähigkeit zur Integration in der Gesellschaft, ohne meine (eigene) Vision von der Welt zu verlieren.

JoTheising
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