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20.11.2004, 22:39 | #1 (permalink) |
Registriert seit: 20.11.2004
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Warum niemand mehr den Internet Explorer benutzen sollte
Hallo zusammen,
das hier hab ich eigentlich für ein anderes Board geschrieben, aber ich denke, hier ist es auch gut aufgehoben. Wo ist das Problem? Das ganze Problem fing am 07. Mai 2003 an, als Microsoft so ganze nebenbei verkündete, dass die Entwicklung des Internet Explorers nur noch in Verbindung mit dem neuen Betriebssystem weitergehen wird. Nachzulesen da -> http://www.microsoft.com/technet/com...ie/ie0507.mspx Dabei wurde dann ganz schnell klar, dass der Internet Explorer nicht mehr weiterentwickelt wird und es auch für ältere Windowsversionen kein Update auf neue Versionen geben wird. Im Klartext heißt das: Wer ein Windows XP benutzt und auch die nächsten Jahre benutzen möchte, hat keine Chance einen Microsoft-Browser zu benutzen, der wirklich die Webstandards erfüllt und somit Webworkern/Designern ermöglicht für ein breites Publikum zu arbeiten. Die Standards Im Vergleich zu modernen Browsern wie Mozilla, Opera, Firefox und Konqueror ist die Technik des Internet Explorers 6, der zur Zeit der verbreiteste Browser sein dürfte schon 3 Jahre alt. Seitdem hat sich vor allem im Bereich XML/XHTML viel getan. Das W3C ist seit Jahren bemüht, einen allgemein gültigen Standard für alle Webseiten zu entwickeln. Dabei wird sowohl auf grafische Browser, Textbrowser, Spezielle Webbrowser, Palms, Handys und mit allem, mit dem man sonst noch surfen kann Rücksicht genommen. Das Ziel des ganzen soll sein, dass die Struktur einer Webseite immer gleich ist. Das würde sowohl den Entwicklern von Software helfen, Ihre Produkte auf eine einheitliche Basis zu stellen und gleichzeitig extreme Kostenreduzierung bedeuten. Dazu später mehr. Ein einheitlicher Standard für XML/HTML/CSS würde ausserdem dazu beitragen, alle Elemente auch für behinderte Menschen zu integrieren und damit endlich ein Internet für alle zu schaffen, dass mit allen Mitteln surfbar wird. Mehr Infos dazu findet Ihr z.B. hier: http://www.einfach-fuer-alle.de/ Wie sieht Microsoft das? Der Internet Explorer ist das Stiefkind von Microsoft. Da man mit Browsern kein Geld verdienen kann, wurde die Entwicklung nur sehr schlampig und unvollständig weitergeführt. Die aktuelle Version hat folgende Standards nicht komplett integriert:
(Quelle: http://www.einfach-fuer-alle.de/artikel/handbremse/) Daraus ergibt sich, dass Webmaster sich heute noch mit Problemen von vor 8 Jahren rumärgern müssen. Und dieser Zustand, weil nicht davon auszugehen ist, dass innerhalb der nächsten 2 Jahre überhaupt etwas passieren wird. Ausserdem scheint Microsoft eine Abneigung gegen das W3C entwickelt zu haben, die vor einigen Jahren darin gipfelte alle nicht Microsoftbrowser von den MSN Seiten auszuschließen, weil diese "aktuelle Standards" nicht einhalten würden. Diese Entscheidung wurde allerdings ganz schnell rückgängig gemacht. Die Kosten Das größte Problem liegt immer noch in den Kosten für eine Entwicklung im Web. Eine Plattform für alle zu entwickeln ist vergleichsweise sehr teuer. Es müssen Fachleute her, die sich mit der Problematik auskennen und den Internetauftritt entsprechend erstellen können. Die Hauptkosten entstehen allerdings nicht durch die Umsetzung selbst, sondern durch die ganzen Workarounds für ältere Browser - hauptsächlich dem IE. Diese kosten meistens mehr als die eigentliche Umsetzung. Eine Weiterentwicklung würde über die nächsten Jahre Millionen einsparen. Die Sicherheit Ich glaub dazu muss ich nicht viel sagen. Z. Z. tauchen fast jeden Tag neue Sicherheitslücken auf, die entweder garnicht oder erst nach Monaten geschlossen werden. Gefährliche Sicherheitslücken in Mozilla und Opera sind eher selten und werden innerhalb weniger Tage geschlossen. (In)konsequenz Ein weiteres Problem wird dann deutlich, wenn man sich xhtml2 ansieht. Die Entwicklung des W3C wurde konsequent weitergeführt und schließt immer mehr Tags und Eigenschaften bzw. kombiniert Eigenschaften sinnvoll, um eine übersichtliche Anzahl Befehle zu erzeugen. So flogen bei xhtml 1.1 Frames, iframes und Imagemaps entgültig aus dem Repertoire der xhtml Programmierer. Ausserdem viele Eigenschaften wie target, align, valign und center. MIt xhtml sollen weitere folgen, wie z. B. der img Tag. Dieser wird ab xhtml 2 engültig durch den Objekt Tag ersetzt. Moderne Browser wie Opera oder Mozilla kommen damit ohne weiteres klar. Nur einer nicht ... Die Umsetzung des Objekttags im IE funktionert grundsätzlich schon, allerdings nicht so wie er ursprünglich mal gedacht war. Der IE interpretiert eine Objekt als externe Anwendung wie flash oder auch Filmdateien. Das ist auch sinnig, allerdings fehlt eine Abfrage, ob der Browser auch selbst eine solche Anwendung sein kann. Ein Objekttag mit einem Bild lädt daher unheimlich lange und erzeugt ziemlich häßliche Ränder, die man auch mit CSS nicht wegbekommt. Transparente pngs sind von der Qualität her meistens viel besser als gifs - vor allem wenn es runde Objekte sind. Moderne Browser unterstützen die Anzeige, nur ... na? ... der IE nicht. Das PNG könnte das Grafikformat der nächsten Jahre werden, da es die Vorteile von JPG und Gif kombiniert. Allerdings nur, wenn es auch flächendeckend verarbeitet wird. Die User Erfahrungsgemäß sind User erstmal dumm. Ihnen ist es egal, ob eine Seite xhtml konform ist oder nicht, so lange diese richtig angezeigt wird. Daher sollte man ihn durchaus auf die Problematik hinweisen und vielleicht auch Alternativen zeigen. Das diese genutzt werden ist zwar unwahrscheinlich, aber jeder neue Mozillauser ist ein Gewinn für die ganze Webwelt. Vorhin sagte mir ein User, der IE sei so gut wie sein Benutzer. Leider hat er dabei die Enwicklungen der letzten Jahre vergessen, die auch Plugins und Erweiterungen nicht ausgleichen. Die "Closed-Source" Technologie von MS behindert auch eine Entwicklung von Modulen, die die ganzen Mängel beheben könnten. Wenn die nächste Version noch mehr in das Betriebssystem integriert wird, ist davon auszugehen, dass auch Erweiterungen für den Browser nicht mehr entwickelt werden können. Die Zukunft Darüber etwas zu sagen ist nicht ganz einfach. Zum einen ist davon auszugehen, dass innerhalb der nächsten Jahre nichts bis sehr wenig passieren wird. Und selbst wenn der IE 7 endlich alle Elemente richtig interpretiert (wovon man nicht ausgehen sollte), so bleibt doch immer noch das Problem, dass User älterer Betriebssysteme nichts davon haben. Für die nächsten 10 Jahre sieht es also ganz dunkel im Web aus, was die Weiterentwicklung angeht. Die einzige Chance ist, die User davon zu überzeugen, vorher auf eine andere modernere Browserplattform zu wechseln und damit die MS Herrschaft im Browsermarkt zu brechen. Wichtige Links Alternative Browser, die sich in der Entwicklung befinden: Mozilla/Firefox (Windows, Unix, MacOS) Opera (Linux, FreeBSD, Solaris, Windows, Mac, OS/2, QNX, Smartphones/PDAs) Netscape (Windows, Unix, MacOS) <- Netscape war schon immer mit Vorsicht zu genießen, weil NS auch viele propietäre Formate benutzt hat. Mozilla und Firefox sollte vorgezogen werden. Konqueror (Unix, FreeBSD, Solaris) Wer Tippfehler findet, darf sie behalten. Den Text könnt Ihr auf Euren Seiten natürlich verwenden, wenn Ihr möchtet. Meinungen und Anmerkungen wie immer erwünscht . |
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