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28.04.2009, 20:33 | #1 (permalink) |
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Moderne Piraterie im Golf von Aden
Tag,
man hört jeden Tag in den Nachrichten (ja, sogar ich schaue die) von neuen Kaperungen von Schiffen vor der Küste Somalias. Mittlerweile befinden sich was-weiss-ich-wie-viele Kriegsschiffe dort unten, doch sind diese handlungsunfähig. Wurde ein Übergriff gemeldet, so müssen z. B. deutsche Kriegsschiffe eine Anfrage nach Deutschland stellen. Ist dies geschehen, sind die Piraten mit neuen Geiseln und geklauter Ware schon "über alle Wellen"! Wie ich finde einfach dämlich und lächerlich. Schussbefugnisse werden nur in den seltensten Fällen erteilt. Wieso schickt die Marine dann überhaupt Boarding-Teams in den Golf von Aden, wenn sie den ganzen Tag auf ihrem Kutter herumlungern müssen und Seeleute entführt werden, während sich 2000km entfernt ein paar aufgeblasene NATO-Säcke über ein Mandat streiten. Was haltet ihr davon, die Überfällt nehmen immer mehr zu, die Anzahl der Zerstörer, Fregatten und Korvetten auch und trotzdem kann man keinen Erfolg einschreiben. Eure Meinung dazu? Mich regen diese Meldungen langsam auf! |
28.04.2009, 20:44 | #2 (permalink) |
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Mich regt das auch auf!
Keine Ahnung wie viele Kriegsschiffe da unten sind und wenn es hart auf hart kommt, dürfen sie nicht mal schießen, weil sie kein Mandat für das haben. Der größte Witz ist jetzt aber, als die Fregatte Rheinland Pfalz (glaube das es diese war), die Piraten festgenommen hatte und ein paar Tage später sie in Kenia abgeliefert haben, musste ja Kenia der EU versichern, dass sie die Piraten nicht foltern und sie nicht zum Tode verurteilen. Alles schön und gut, es sollen ja die Menschenrechte gewahrt werden, aber das Krasse ist jetzt, das die Anwälte der Piraten jetzt Deutschland anklagen, wegen irgendwelcher defusen Sachen?!
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28.04.2009, 20:48 | #3 (permalink) |
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Woher haben die bitte das Geld? |
28.04.2009, 20:50 | #4 (permalink) |
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Ja, eben solche Fälle.
Und werden welche gefangen, werden sie nach 5h wegen Umstimmigkeiten mit der deutschen Behörde etc. wieder freigelassen. Bis jetzt hat nur die indische Marineführung ihren Schiffen volle Handlungsfähigkeit zugeschrieben! |
29.04.2009, 04:34 | #5 (permalink) |
His Awesomeness!
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Die Piratenproblematik ist besonders für den Westen tottraurig, mir kommen gleich die Tränen
Dass die Küste von Somalia durch die Nachbarstaaten und Hochseefischerei völlig leergefischt ist, wissen nicht viele. Daraus folgt in einem Land, in dem es nach dem Sturz von Siad Barre 1991 keine funktionierende Regierung gibt (1992/3 ging der Versuch der UN ja auch schief) Anarchie. Und wenn die Leute nix mehr zu fressen haben, aber vor ihrer Küste lauter "Geld und Essen" vor der Nase rumfährt, muss man sich darüber nicht wundern, und vor allem nicht aufregen. Hinzu kommt, dass die Brisanz dieser Gewässer seit mehreren Jahren bekannt ist und trotzdem wird mitten durch gefahren. Btw, wenn die kleinen Schnellboote sich weit offen im Meer bewegen, haben sie irgendwo ein Mutterschiff, und das zu finden soll so schwer sein für die Nato? Da lachen doch die Hühner... |
29.04.2009, 11:28 | #6 (permalink) |
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Natürlich geht es den Leuten dreckig, das finden aber die Generäle aber nicht weiter interresant. Und trotzdem kann man keine Erfolge verbuchen. Die Leute/Kapitäne/Seemänner, deren Schiffe gekapert werden, können auch nichts zu der Lage in Somalia. Und so kommen wir gleich zu dem Punkt >"wieso fahren die dann nach mittendurch duch den Golf?"<. Nun, das sollte aber mittlerweile jedem klar sein, dass nicht jede Reederei, es sind ja fast immer deutsche Reedereien, ihre ganze Flotte um ganz Afrika herumtuckern lassen muss. Die Seestreitkräfte versch. Staaten sind dafür dar, dass große Warenlieferungen per Schiff ankommen, und das ist eben nicht immer der Fall. Sauerei!
Die Leuten in Somalia schrecken nicht vor Tötungen und kidnapping zurück, wieso sollte man da zuschauen und nichts tun? Die Besatzungen der Schiffe sind auch nicht die reichsten und können nichts dafür, sind ja meistens eh Liberianer und Indonesier. Also, man sollte härter vorgehen, nicht in meinem, aber im Interresse der großen Reedereien, der Großhändler und der Besatzungen. |
29.04.2009, 11:45 | #7 (permalink) |
His Awesomeness!
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Die Besatzung sind meist auch nicht die Ziele der Piraten, sondern die Reedereien und die haben Geld , bzw. Besitzer von Yachten :P
Und ich hab nicht ohne Grund auf die Mutterschiffe hingewiesen. Wer nah an der Küste fährt ist selber schuld. Wer ein Mutterschiff nicht finden und identifizieren kann, sollte seinen Militärausweis zurückgeben! Das ist doch hahnebüchend... |
29.04.2009, 11:59 | #8 (permalink) |
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Ja, aber die Besatzung ist mittendrin. Die werden entführt, und nicht die Reeder! Sage ich doch, man sollte härter durchgreifen und auf Piratenjagd gehen. |
29.04.2009, 12:18 | #9 (permalink) |
His Awesomeness!
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Natürlich sitzen die im Boot, da hast Du schon recht Aber wenn man die Situation des Landes und der Bewohner ändert, löst man dass Problem. Mit verhaften, wegsperren oder umnieten, züchtet man sich nur Piraten-Nachwuchs.
1993 hat die militärische Aktion "Taskforce Ranger" (Blackhawk Down) auch nur eins gebracht, nämlich den Abzug und die Einführung eines neuen Feiertags in Somalia: "Day of the Ranger". Natürlich gibt's in Somalia noch das Clanproblem und man muss mit einer Schutzmacht für Ruhe sorgen, aber eben im Rahmen der jeweiligen Kultur und ohne Besatzermentalität - vor allem zweigleisig. Ich empfehle hierzu Mark Bowdens "Black Hawk Down", oder die Doku vom Historychannel: "The true story of Blackhawk Down!" Man muss da nur mal den Somalis zu hören... |
29.04.2009, 12:35 | #10 (permalink) |
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In Sachen Armut hast eben du auch Recht, doch:
Was tun? Humanitäre Hilfeleistung will dort unten unter staatlicher Führung keiner mehr leisten. Und ohne militärische Schutzmaßnahmen würde eben auch nichts gehen. Mit den Ammis, die einem den Rücken freihalten, würde sich dort unten keiner mehr vor die Tür trauen, ein neuer Bürgerkrieg würde ausbrechen. Man muss einen Kompromiss eingehen, indem man die Clansmen mit allen Mitteln bezwingt. Doch stellte sich diese Aufgabe, wie du schon sagtest, bisher als sehr schwierig heraus und wurde auch von der Bevölkerung mit Zwiespältigkeit "begrüßt"/empfangen. Jedenfalls kann das mit den Überfällen so nicht weitergehen, Armut hin oder her. Ohne Militär Hilfe leisten im somalischen Krisengebiet? Nein, würden die Militärs sagen, und wir sind wieder am Anfang. |
29.04.2009, 12:43 | #11 (permalink) |
His Awesomeness!
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Sagt ja niemand dass das Militär nicht unterstützen soll. Aber eben unterstützen, nicht besetzen. Afaik ist das UNHCR immernoch unten und leistet auch ohne militärischen Schutz Hilfe. Reicht zwar nicht, aber immerhin. Die Clanstrukturen wirst Du nicht so schnell auflösen, die Strukturen haben jahrhunderte Tradition. "Restore Hope" wurde zu Beginn selbst von den Clans gut angenommen, aber nachdem sich die Militärs da unten aufgeführt hatten wie Besatzer, kam es zum Mord an den Pakistanis und darauhin hat Bill TFR mit Rangers, Deltas und Navy Seals losgeschickt. Der Ausgang ist bekannt, das Ratio bei TFR war ~18 / geschätzten 1.500.
...zur tatsächlichen Beurteilung fehlen uns sicher trotzdem hunderte Informationen. |
29.04.2009, 12:47 | #12 (permalink) |
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Natürlich wurde falsch vorgegangen. Aber man kann es besser machen, im Interesse des Volkes. Aber Militär muss entsandt werden. Unter der Führung von Clans wird es ion Somalia keinerlei Perspektiven für niemanden geben!
Spezialeinheiten, die sich in Clan-Netzwerke einschleusen, sin die lösung. |
29.04.2009, 14:18 | #13 (permalink) |
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Nur weil alle schwarz sind, sehen die nicht gleich aus - ja die denken auch wir sehen alle gleich aus :P
Ich denke es würde auffallen, wenn sich farbige SpecOps einschleusen, die nit nach Somali aussehen und soviel SpecOps die Maay und Maha Tiri sprechen gibts sicher auch nicht. Allerdings wurde ja nun auch English zur Amtssprache erhoben und Arabisch hat heute wohl jeder SpecOp drauf :P |
22.06.2009, 00:46 | #15 (permalink) |
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Meine Worte! Mal wieder schönes Spiegelbild unserer westlichen Gesellschaft. Martiale Rhetorik wie 'Die muss man erbarmungslos abknallen', oder 'kein Pardon für Piraten' kommt halt bei den Bild-Lesern (und nicht nur bei denen!) am besten. Wenn es den Menschen da unten schlecht geht, wenn die verhungern, versklavt werden, gefoltert werden interessiert das niemanden. Aber wenn dann n paar Dutzend Schiffe überfallen werden, aus Verzweiflung, dann müssen sofort 8 Marinen mobilisert werden um die Interessen von ein paar Reedereien zu schützen. Mad world.
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22.06.2009, 07:21 | #16 (permalink) |
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Dann schick denen doch dein Frühstückstoast.
Aber nein, das bringt ja auch nix. Was da ankommt greifen sich auch nur ein paar Anführer und behalten es für sich. Wie wollt ihr Leuten helfen, die sich nicht helfen lassen? |
25.06.2009, 13:26 | #18 (permalink) |
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So meint ich das nicht. Natürlich muss man die akute Bedrohung durch Piraten bekämpfen. Schließlich ist das was sie tun ne Straftat. Nur man sollte halt auch weiterdenken. Nicht nur das wie sehen, sondern auch das warum. Das ist nunmal das Problem unserer Gesellschaft. einfache Lösungen "auslöschen, vernichten, ausmerzen". In jedem 2. Kommentar in einem x-beliebigen Online-News-Network kannste so ne Rhetorik lesen. Echt traurig.
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25.06.2009, 13:32 | #19 (permalink) |
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Überlasst die "Piraten" doch einfach den Russen:
Somali Cruises - Cruise along Africa's east coast! Ist hoffentlich Satire. Witzig fand ichs jedenfalls nicht. |
25.06.2009, 13:41 | #20 (permalink) |
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Würde gut zur verrohten russischen Oberschicht passen.
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