Dave
10.06.2006, 17:45
Hier ein Textteil aus einem meiner Lieblingsbücher. Der Gesamtkontext ist unwichtig.
[…] braucht man sich nur einmal in die Seele eines Hauptmanns des Südheeres zu versetzen, der im Rifkriege einen weit vorgeschobenen Posten befehligte, der als Keil zwischen zwei aufständische Berglandschaften getrieben war. Eines Tages erhielt er den Besuch von den Unterhändlern aus den westlichen Bergen. Freund und Feind saßen gerade beim Tee, wie es sich gehört, als eine starke Schießerei losging. Die Stämme aus dem östlichen Bergland griffen den Posten an. Da sagten die feindlichen Unterhändler zu dem Hauptmann, der sie gerade vor die Tür setzen wollte, um bei seiner Verteidigung unbehindert zu sein: „Heute sind wir deine Gäste. Gott erlaubt nicht, dass wir dich verlassen.“ Sie kämpften auch wirklich Schulter an Schulter mit ihm, taten das Ihre, den Posten zu retten, und stiegen nachher in ihre Adlernester hinauf.
Als nun aber der Tag herankam, an dem sie ihrerseits den Angriff unternahmen, schickten sie Abgesandte zum Hauptmann. Es entspann sich folgendes Gespräch:
„Neulich haben wir dir geholfen.“
„Gewiß!“
„Wir haben für dich dreihundert Patronen verschossen.“
„Gewiß!“
„Da wäre es recht und billig, wenn du sie uns wiedergibst.“
Und der Hauptmann fühlt sich zu groß, um einen Vorteil auszunutzen, den ihm die vornehme Gesinnung anderer verschafft. Er gibt ihnen die Patronen wieder, die sie morgen gegen ihn verwenden werden.
Was sind eure ersten Reaktionen darauf ? Und welche nach etwas Nachdenken ? Wie beurteilt ihr das Verhalten des Hauptmanns ?
[…] braucht man sich nur einmal in die Seele eines Hauptmanns des Südheeres zu versetzen, der im Rifkriege einen weit vorgeschobenen Posten befehligte, der als Keil zwischen zwei aufständische Berglandschaften getrieben war. Eines Tages erhielt er den Besuch von den Unterhändlern aus den westlichen Bergen. Freund und Feind saßen gerade beim Tee, wie es sich gehört, als eine starke Schießerei losging. Die Stämme aus dem östlichen Bergland griffen den Posten an. Da sagten die feindlichen Unterhändler zu dem Hauptmann, der sie gerade vor die Tür setzen wollte, um bei seiner Verteidigung unbehindert zu sein: „Heute sind wir deine Gäste. Gott erlaubt nicht, dass wir dich verlassen.“ Sie kämpften auch wirklich Schulter an Schulter mit ihm, taten das Ihre, den Posten zu retten, und stiegen nachher in ihre Adlernester hinauf.
Als nun aber der Tag herankam, an dem sie ihrerseits den Angriff unternahmen, schickten sie Abgesandte zum Hauptmann. Es entspann sich folgendes Gespräch:
„Neulich haben wir dir geholfen.“
„Gewiß!“
„Wir haben für dich dreihundert Patronen verschossen.“
„Gewiß!“
„Da wäre es recht und billig, wenn du sie uns wiedergibst.“
Und der Hauptmann fühlt sich zu groß, um einen Vorteil auszunutzen, den ihm die vornehme Gesinnung anderer verschafft. Er gibt ihnen die Patronen wieder, die sie morgen gegen ihn verwenden werden.
Was sind eure ersten Reaktionen darauf ? Und welche nach etwas Nachdenken ? Wie beurteilt ihr das Verhalten des Hauptmanns ?