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Alt 24.02.2012, 11:30   #1 (permalink)
INNOCENT&CLUELESS
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Standard Holocaust - einzigartig böse oder "nur" ein üblicher Völkermord

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,817275,00.html

Zitat:

Gauck insinuiert: Wer den Holocaust für einzigartig hält, sucht bloß das "Erschauern", ist also ein pseudoreligiöser Eiferer. 2008 gehörte der ehemalige Bürgerrechtler zu den Erstunterzeichnern der "Prager Erklärung zum Gewissen Europas und zum Kommunismus", die forderte, der Opfer des Stalinismus und des Nationalsozialismus an ein und demselben Tag zu gedenken. Man muss dieses Manifest nicht, wie der Leiter des Simon-Wiesenthal-Centers Efraim Zuroff, für das Dokument einer Bewegung halten, "welche die kommunistischen Verbrechen mit denen der Nazis gleichsetzt". Und "Verharmlosung" mag ein hartes Wort sein. Aber ist es "Schweinejournalismus", darauf zu verweisen, dass Gauck für eine Denkrichtung stehen könnte, die den Holocaust für einen Völkermord unter anderen hält? Wie gesagt, die Debatte hätte interessant werden können.


Meine persönliche These dazu:

Der Holocaust war "gewöhnlich" böse wie halt Menschen so sind.

Das ist einer der wenigen Punkte, in denen ich mit der Bibel übereinstimme, ich halte den Menschen an sich für grundsätzlich schlecht. Das Individuum ist ein Egoist, und sozial ist es eigentlich nur, weil es ihm Vorteile verschafft. Überleben in der Horde etcpp.

Einzigartig waren allenfalls die Machtkonstellationen welche es ermöglichten fast alle Machtinstrumente innerhalb kürzester Zeit unter die Kontrolle Hitlers zu bringen womit alle zivilen Kräfte und Institutionen neutralisiert waren.

Damit war es Hitler möglich seinen idiotischen Plan tatsächlich im Detail durchplanen und umsetzen zu lassen.

Weiterhin einzigartig ist die Effizienz der Deutschen was perverserweise die Dimensionen des Holocaust ermöglichten.

Was mich ankotzt, ist der Alarmismus vieler Leute welche eine nüchterne Betrachtung des Holocaust unmöglich machen.


Es polarisiert um eine Frage, die ich für ABSOLUT NEBENSÄCHLICH halte.

Es geht um einen negierten Schwanzvergleich.

Für mich ist es unerheblich ob 500 oder 5.000.000 umgebracht wurden, für mich ist wichtig wie man Typen wie Hitler/Stalin/Mao erkennt und die Mechanismen der Manipulation der Massen versteht und Gegenmittel entwirft. Und die sind:

- Vermittlung humanistischer Werte ab Kindesalter
- Bildung, Bildung, Bildung
- demokratische Teilhabe
- Pflege eines detailierten Diskurses in der Gesellschaft zu allen Themen
- etablieren von interaktiven Kanälen welche Populismus schnell als solchen entlarven


Für mich ist es EXAKT DIESELBE mentale Geistesleistung wenn ein Stalin oder Hitler oder ein Mao entscheiden dass Menschen die nicht genehm sind deportiert oder umgebracht werden. Es gibt da für mich absolut keinen Unterschied, und selbst wenn, er ist irrelevant. Selbst wenn der Dorfnazi für sich beschliesst dass er das Asylantenheim abfackelt - es ist IMHO derselbe interne Prozess.

Mache diesen Dorfnazi zum Kanzler und gebe ihm 2-3 begnadete Manager zur Seite und die machen wieder eine Holocaust der sich gewaschen hat - mal ignorierend dass ich eine größere zivile Gegenbewegung als 1931-33 erwarten würde.


Wat meint ihr dazu?
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Geändert von INNOCENT&CLUELESS (24.02.2012 um 11:34 Uhr).
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