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Alt 15.02.2012, 18:54   #18 (permalink)
INNOCENT&CLUELESS
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Zitat von AndreAcé Beitrag anzeigen

Vielleicht sollte man auch diejenigen berücksichtigen, welche keine Kinder haben können (Infertilität oder aus genetischen Gründen wg. der Weitervererbung von Krankheiten) oder jene, die sich bewußt gegen eigene Kinder entscheiden, weil sie wissen, d. sie nicht dazu in der Lage sind, dem Kind eine angemessene Erziehung angedeien lassen zu können,(meine Wenigkeit, ich würde irre werden unter der Verantwortung & bestimmt tot sein vor Stress&Gram, bevor mein Kind das zehnte Lebensjahr erreicht ).

Oder man sollte generell mal die Ursache für die "Geburtenfaulheit" erforschen, ich glaube nicht, d. alleine die "Spaßgesellschaft" mit ihren Idealen daran als Ursache zu sehen ist oder vermeintliches Einsparen von Geld zu egoistischer Verwendung für diverse Ansprüche.
Letztendlich wird meinem Gefühl nach weit mehr nötig sein, um dem Durchschnittsmenschen wieder Motivation zu geben, sich fortzupflanzen, als finanzielle Anreize - es benötigt auch ideelle Perspektiven auf sozialer Ebene.

Wenn ich nicht um meine pädagogische Insuffizienz wüßte, hätte ich als Grund noch anzuführen, d. ich meine Kinder nicht in ein merkelsches Kontrollstaatsgebilde setzen möchte^^


Also der Grund für keine Kinder ist ja egal, trotzdem braucht jeder eine sich biologisch erneuernde Gesellschaft. Und natürlich ist dies nur EIN Aspekt von vielen.

Man muss einfach den ganzen Weg von 9 Monaten vor Geburt bis ca. 17-27 nachrechnen, dass ist das Investment dass eine Familie je Kind vorleistet, für die Gesellschaft, bevor dieses Kind anfängt seinen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Dass sind locker hunderttausende bin einstellig Millionen.

Wir sind ca. 82 Mio Umweltverschmutzer, aktuell ca. 16,5 Mio haben allein oder zusammen ein Kind (ca.9 Mio Familien+Lebensgemeinschaften+Alleinerzieher); 40 Mio Sind aktuell im arbeits- und gebärfähigem Alter, halbwegs vernünftige Statistiken darüber wer sein "Soll" an Kindern abgearbeitet hat werden erst seit 2007 systematisch erhoben. Aus den wenigen Daten ergibt sich dass von den ca. 20 Mio Frauen zwischen 20 und 40 Jahren sich ca 16,5Mio in einer Familie (mit einem oder mehreren Kindern) befinden, sie aber Zeugung/Geburt/Aufzucht von knapp 85-90 Mio Kindern hinbekommen müssten um 2,1 Kinder für ihre Generation zu erfüllen. Die Statistiken sind ungenau, da sie zu ungenau betrachten wer schon Kinder gezeugt und/oder aufgezogen hat.

Egal wie man es wendet und welche Zahlen stimmen, alle haben gemein:

- es werden zuwenig Kinder geboren
- der Mangel wird nicht durch Zuzug kompensiert
- die wenigen Kinder werden oft und immer öfter in Familien großgezogen in denen es nur einen Verdiener gibt oder auch nur Alleinerziehende ohne Arbeit



Jetzt nehmen wir mal an dass ein Kind je Monat im Schnitt mindestens 800€ kostet, macht mehr als 150.000€ je Kind und da ist nur Essen und Kleidung dabei, nix Harfe, nix Klavier, nix Fahrrad.

Dafür kann ich auch lebenslang einen jährlichen netten Urlaub finanzieren oder fürs Alter wegpacken.

In wirklichkeit sind die Kosten weit höher wenn man rechnet dass die kleine Zweiraumwohnung gegen 3-5 Raumwohnung getauscht werden muss, der Polo gegen einen Kombi etcpp.

Zum Glück wird die Bildung von der Allgemeinheit getragen, allerdings ist sie von geringer Qualität und es wird zu wenig von den Eltern/Kindern gefordert was die Anstrengungen in der Schule an sich angeht.

Für ein RICHTIGE Bildung ab 5-6. Lebensjahr müssten nochmal 300-500€/Monat raufgesattelt werden.

Wenn ich die bis jetzt aufgelaufenen Kosten bei mir aufsummiere und fortschreibe komme ich auf lässige 350k-450k (je Kind) bis ich meine beiden Kinder aus dem Haus geschmissen habe.

Meine Nichte, 3 Kinder, alleinerziehend, Arschlöcher als Männer die nur unter physikalischer Zuwendung zahlen, hat nur einen Bruchteil zur Verfügung und bekommt lächerliche H4 Sätze + Geld von ihren Eltern + Minimalsätze von den Vätern und es reicht vorn und hinten nicht.

Allgemein geht ja immer der Schmäh dass es diese "unordentlichen" Verhältnisse sind die der Allgemeinheit auf der Tasche liegen, tatsächlich ist sie eine Stütze der Gesellschaft das sie essentiell für ihren Erhalt zu Minimalkosten beiträgt. Und bei aller Armut - sie macht ordentliche Leute aus denen.

Jetzt zur sozialen Gerechtigkeit:

Wieso sollte sie 20 Jahre, 1/3-1/2 ihrer Lebenszeit verbringen, jeden Tag an Kinder und Haushalt gebunden, kaum Urlaube, selten Entspannung, finanziell immer an der Kante?

IMHO sollte als Ausgleich für 15-20 Jahre komplett anderes Leben zumindest finanzielle Dinge weitestgehend kompensiert werden was derzeit kaum passiert.

Dazu braucht es keine dedizierte "Strafabgabe" für Kinderlose, es reicht wenn aus globalen Steuermitteln Kinder direkt alimentiert werden.

Kindergeld, wie ich es jetzt bekomme, halte ich für problematisch weil es auch versaufen könnte und keinerlei Kontrolle besteht dass es tatsächlich dem Kind zugute kommt.

Ich denke schlicht und ergreifend an folgendes:

- noch mehr Geld in unabhängig kontrollierte Bildung
- Kosten für Kinderkleidung etc auf Beleg am Jahresende besser absetzbar
- stärkere Subventionierung und unabhängige Kontrolle von Kindergärten -krippen

- bessere Absetzbarkeit von Haushaltshilfen und Babysitter

oben genannte Beispiele helfen aber nicht den ganz Armen weil sie ja in Vorleistung gehen müssten also mal unkonventionell:


Wenn wir 3-stellige Mio Beträge für Banken oder am Ende 2,6 Milliarden in 2 Jahren in eine Abwrackprämie stecken dann wäre doch folgendes ein Klacks:

Pro Jahr werden derzeit nicht ganz 700.000 Kinder geboren. Wenn man je Geburt ein zweckgebundenes Budgetkonto einrichtet mit 20.000 drauf aus dem unter Kontrolle bestimmte Leistungen bis zum 18. Lebensjahr bezahlt werden können dann kostet dies schlappe 14 Mrd/Jahr. Die brauchen gar nicht mal extra aufgebracht zu werden, es gibt hier Bundeshaushaltsplan (Deutschland) ? Wikipedia garantiert Positionen, die direkt oder indirekt für Kinder gedacht sind, nur eben dort nie ankommen.
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Geändert von INNOCENT&CLUELESS (15.02.2012 um 19:02 Uhr).
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