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Alt 01.07.2011, 09:01   #13 (permalink)
INNOCENT&CLUELESS
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Ich hab seinen Entwurf im Original nicht komplett gelesen und auch nicht nachgerechnet.
Ausserdem hat dieser Bildblog seine Formel nicht offengelgt. Also Vorsicht!

Also kann ich nicht beurteilen ob es so ist oder nicht.
Die meisten Parlamentarier lesen übrigens auch nicht was sie verabschieden.
Hier geht es ja noch um die grundsätzliche konzeptionelle Idee die Kirchhof ja schon selbst geschliffen hat so dass sie mir nicht mehr so gut taugt wie sein Konzept aus 2005.


Generell ist sein Entwurf besser als der Status Quo und damit hats.

Mir zB würde die Vereinfachung mit Sicherheit 3-4 Tage weniger Zeitverlust im Jahr bringen was an sich 2000€-3000€ Geldersparnis bringt.
Die könnte ich dann mit meiner Familie verbringen oder was arbeiten was Geld bringt.


Das Modell im blog redet ausserdem von Bruttoeinkommen. Es lässt ausser acht dass untere Lohngruppen weniger Vermögen anhäufen und daraus auch weniger Gewinne bekommen welche zu versteuern sind. Da geht es dann für Gutverdiener zur Sache.

Was mir nicht gefällt, ist die Anhebung der Steuersätze mit wachsendem Einkommen, am schlimmsten sind Abstufungen welche immer ungerecht sind an den Grenzen.

Ein einziger Steuersatz für alle ohne Ausnahme ist das einzig Gerechte.
Den Kritikpunkt, das untere Lohngruppen fast ihr gesamtes Einkommen für das tägliche Leben ausgeben müssen während obere Lohngruppen eben nicht lasse ich absolut nicht gelten, dafür gibt es den Grundfreibetrag, laut Kirchhof 10k pro Nase. Sollte der nicht reichen, dann eben 15k/Nase.

Dieser Grundlegende Konflikt kommt eher noch mal bei der Konsumsteuer, der heutigen Mehrwertsteuer zum tragen.

Untere Lohngruppen konsumieren fast zu 100% ihr Einkommen nach Einkommenssteuer, obere Lohngruppen investieren erst mal und haben dann genügend Zeit sich die verbleibenden Routen zur Steuervermeidung auszutüfteln.
Wenn man allerdings annimmt dass es diese Lücken (kaum) noch gibt und letztendlich jedes Vermögen "verkonsumiert" wird, dann ist die Konsumsteuer eine der gerechtesten Steuern.





Ungerecht, aber zwingend notwendig ist die Erbschaftssteuer.
"Ungerecht", weil kurzfristig (40-90 Jahre) nicht einzusehen ist warum ein Vermögen, welches aus versteuertem Geld gebildet wurde, nochmal versteuert werden soll.

Absolut Notwendig, weil ein erfolgreicher Unternehmerclan für immer vom "Geld haben" reich bleiben kann ohne jemals wieder echt produktiv zu sein während alle anderen diese Chancen nicht haben. Diese Art der Kastenbildung sind extremer politisch-sozialer Sprengstoff.

Viele Unternehmer sehen dieses Problem und schicken ihre Sprösslinge mittlerweile möglichst ohne Unterstützung ins Leben und stiften ihr Vermögen anstatt es zu vererben, der Name an sich hilft den Sprösslingen schon mehr als genug.
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Geändert von INNOCENT&CLUELESS (01.07.2011 um 09:30 Uhr).
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