Du bist sicherlich nicht der Einzigste der so denkt. Vllt findet der Rest es nur müßig, oder hat einfach schon zu viel gesehen, als dass noch ein dumpfes Magengefühl hervorruft. Und wirklich neu ist die Erkenntnis ja nun auch nicht, dass im Krieg zuerst die Wahrheit und danach der erste Zivilist stirbt.
Die Aussage "Ein Krieg ist das Versagen der Politik" ist mir zu einfach. Wenn mir jemand, ausgehend vom Ist-Zustand und keiner pazifistischen Träumerei, eine Alternative zum bewaffneten Konflikt in bestimmten Situationen zeigen kann, die sich nicht letztendlich doch gegen die Zivilisten richtet (Sanktionen etc.pp), bekommt nen Straus roter Nelken von mir....
Wenn man's nämlich zynisch und weniger scheinheilig betrachten würde, könnte man feststellen, dass der Hungertod von Tausenden pro Tag sicherlich mindestens genauso brutal sein kann, wie ein Treffer einer 30mm BMK und das nachträgliche Überrollen. Das gegenseitig aufzurechnen und zu sagen, das Apachevorfall ist aber doch furchtbarer, ist nämlich ebenso unmenschlich. Ein weiterer Aspekt, der die Diskussion müßig macht.
Das Resultat des Apache-Vorfalls ist traurig, aber sich dieses Einzelschicksal herauszupicken um das eigene Wohlbefinden (ich habe erfolgreich kritisiert) zu stärken, ist jedenfalls für mich genauso doof.
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